Schweizer Meisterschaften 2022 4. Dezember 2022 Nach drei Jahren Zwangspause stand der SM-Trilogie im Herbst 2022 endlich nichts mehr im Wege. Am ersten Wochenende waren die Turner in Morges im Einsatz, sowohl für den Einzel- als auch Mannschaftswettkampf. Am Wochenende darauf bestritten die Turnerinnen den Einzel-Wettkampf in Kirchberg. Zudem wurden dort am Sonntag die Gerätefinals der Turnerinnen und Turner ausgetragen. Und am letzten Wochenende stand der Mannschaftswettkampf der Turnerinnen auf dem Programm. Unsere Turnerinnen und Turner glänzten dabei immer wieder mit super Leistungen. Starker Auftritt der Turner an der SM in Morges Unsere Zuger Turner nahmen die weite Reise an das am Genfersee gelegene Morges mit unterschiedlichen Zielen in Angriff. Für Cedrig Lehr (STV Menzingen) galt es nach einer längeren Verletzungspause im Frühling bei seiner ersten SM-Teilnahme im K5 wertvolle Erfahrung zu sammeln. Jörg Betschart und Christoph Hegglin (beide STV Menzingen) hatten im K6 eine der begehrten Auszeichnungen als Ziel anvisiert. Für Jonas Huwyler (TV Hünenberg) lockten neben einer Top-Platzierung bei seinem ersten Start in der der Königskategorie K7 auch die Qualifikation für die Einzelgerätefinals.Cedrig eröffnete am Samstag den Wettkampftag und wurde dabei erfreulicherweise bereits von einer grossen Gruppe Zuger Fans begleitet, welche einen soliden ersten SM-Auftritt von ihm sehen konnte.Jörg und Christoph starteten dann ihren Einzelmehrkampf am Sprung. Als letzte ihrer Gruppe mussten sie dabei zwischen Einturnen und Wettkampfsprung sehr lange warten, was sicher kein Vorteil war. Insbesondere Jörg sollte eine Standunsicherheit schlussendlich die Auszeichnung kosten. Danach legten die beiden einen tollen Steigerungslauf an den anderen Geräten hin. Für Christoph reichte dies in der Endabrechnung zum tollen 14. Schlussrang von 58 Turnern und somit locker zur ersehnten Auszeichnung Für das Schlussbouquet am Samstag sorgte dann Jonas Huwyler. Mit nahezu perfekten Übungen an den Geräten Reck, Boden und Barren konnte er sich für drei Gerätefinals der jeweils besten 6 Turner qualifizieren. Dies hatte vor ihm noch kein Zuger Turner geschafft. Bravo! An den Ringen und insbesondere am Sprung musst er dann im Vergleich zu der sehr starken Konkurrenz ein paar mehr Abzüge in Kauf nehmen, wodurch aber immer noch ein super 14. Schlussrang inkl. entsprechender Auszeichnung resultierte.Für den Mannschaftswettkampf am Sonntag wurde das Zuger Team mit Fabian Braun (TV Hünenberg) ergänzt. Bereits morgen früh in der 1. Abteilung startend puschte man sich dabei gegenseitig zu Höchstleistungen. Christoph, Jörg und insbesondere Cedrig konnten ihr Punktetotal im Vergleich zum Samstag noch einmal in die höhe Schrauben. Jonas vermochte seine bereits sehr hohe Punktzahl vom Vortag zu bestätigen und Fabian trug an den Geräten Boden und Ring wichtige Noten für das Teamergebnis bei.Mit dem 9. Rang erreichte man das ambitionierte Ziel eines Top-Ten-Ergebnisses, was zugleich im kommenden Jahr zum Start in der 2. Abteilung (=späteres Aufstehen und tendenziell eher etwas höhere Noten) berechtigt. Einziger kleiner Wermutstropfen: Mit lediglich 0.25 Punkte Rückstand auf den 8. Platz wurde die Auszeichnung denkbar knapp verfehlt. Zuger Turner freuen sich über Aufstieg in die 2. Abteilung (v.l.n.r. oben: Cedrig Lehr, Fabian Braun, Jörg Betschart, unten: Christoph Hegglin, Jonas Huwyler Details verhindern Medaillen für starke Leistungen in Kirchberg BE Wie hat sich die Schweizer Spitze im Geräteturnen seit 2019 verändert? Wer turnt weiterhin ganz vorne mit? Welche neuen Turnerinnen schaffen den Sprung nach vorne? Werden die Einzelgerätemedaillen weiterhin vor allem an die bekannten Protagonisten verteilt? Alles Fragen, die sich nach der zweijährigen SM-Pause stellten. Mitten drin in diesem Geschehen bei den Besten der Besten mit Annja Keiser (TSV 2001 Rotkreuz) und Jonas Huwyler (TV Hünenberg) auch zwei des Zuger Turnverbandes. Doch der Reihe nach. Michelle Schuler (STV Menzingen) eröffnete mit ihrem ersten SM- Wettkampf überhaupt im K5 das Geschehen aus Zuger Sicht. Sie konnte sich dabei mit der Note 9.1 über eine gelungene Bodenübung freuen, musste an den anderen Geräten etwas Lehrgeld bezahlen und dadurch eine Rangierung im hinteren Teilnehmerfeld in Kauf nehmen. Im K6 zeigte Mona Schöb an den Geräten Boden, Ring und Sprung eine formidable Leistung mit einen Notenschnitt von über 9,05. Am Reck musste sie leider schon während dem Einturnen grosse Mühe bekunden. Trotz mehrfachen Anläufen gelang es ihr nicht, eine Übung ohne Sturz durchzuturnen. Umso bemerkenswerter und mental stark von ihr war dann, dass sie im Wettkampfdurchgang danach die Reckstange nicht verlassen musste. Das sie dafür etwas mit angezogener Handbremse turnte, war zu spüren und entging auch den Wertungsrichter nicht und straften dies mit einer Note von 8,00. Leider fehlten ihr dadurch in der Endabrechnung 0,5 Punkte auf die Auszeichnung und sie beendete den Wettkampf auf dem 42. Schlussrang von 73 Turnerinnen. Dank dem 3. Rang von Annja Keiser an der letzten SM 2019 durften dieses Jahr gerade drei Turnerinnen für den Kanton Zug in der Königskategorie K7 starten. Für Nathalie Bucher (STV Menzingen) galt es zum ersten Mal SM-Luft zu schnuppern. Sarina Nigg (TV Hünenberg) wollte sich in die Nähe der Auszeichnungen turnen. Und für Annja galt es die Frage zu klären, was sich dieses Jahr ganz zuvorderst an der Spitze verändert hat. So platzierte sich Nathalie auf dem 71. Schlussrang und Sarina zeigte an drei Geräten, dass sie definitiv das Potential hat, sich in den vorderen Bereich der Rangliste zu turnen. An den Ringen wurden jedoch ein paar technische Ungenauigkeiten von den Wertungsrichter brutal bestraft, so dass eine Auszeichnung ausser Reichweite blieb und sie den Wettkampf auf dem 58. Rang beenden musste. Und Annja lieferte den Beweis, dass sie auch drei Jahre später weiterhin ganz vorne mitturnt. Sie zeigte konstant an allen vier Geräten Top-Leistungen und erturnte ein super Notentotal von 37,65 Punkte. Schlussendlich kosteten ihr wohl zwei Schritte bei den Landungen den Podestplatz und sie wurde ganz knapp dahinter Vierte. Mit diesem erneut tollen Resultat egalisierte sie damit ihr zweitbestes Mehrkampfergebnis in der Kategorie 7 und qualifizierte sich zugleich noch für den Gerätefinal am Sprung. Herzliche Gratulation! Genau für diese Gerätefinals machte sich auch Jonas Huwyler Hoffnungen auf eine Top- Rangierung, zumal ihm gerade drei Chance geboten wurden.Am Boden startete er mit einer super Performance. Doch spätestens, als alle seine Final-Konkurrenten geturnt hatten, war klar: Das Niveau ist brutal hoch. Höchste Schwierigkeiten geturnt in Perfektion ohne Patzer bei den Gegnern. Gleiches galt für den Barren. Und auch am Reck, wo sich Jonas auf Grund der Qualifikation die grösste Hoffnungen auf ein Edelmetall machte, selber jedoch nicht ganz fehlerfrei durch die Übung kam, gaben sich die Gegner keine Blösse. Annja zeigte gute Sprünge, jedoch nicht ganz perfekt in der Landung.Bei der Rangverkündung offenbarte sich dann leider die Befürchtungen, dass die super Leistungen der beiden nicht mit einer Medaille belohnt würden. Jonas wurde 9. am Boden, 8. am Barren und 6. am Reck und Annja wurde 5. am Sprung. Nichtsdestotrotz gilt auch hier: Chapeau! Es ist schon nur eine riesige Leistung, überhaupt in einem Gerätefinal turnen zu können. Annja Keiser erreicht den hervorragenden 4. Rang in der Königskategorie K7 Die Zuger K7-Turnerinnen (v.l.n.r. Nathalie Bucher, Annja Keiser, Sarina Nigg) Erfahrungen sammeln und Spass haben an der Team-SM in Olten Während in anderen Verbänden jeweils ein unerbittlicher Kampf um die Startplätze für die Teams herrscht, ist man normalerweise im Kanton Zug froh, dass man genügend Turnerinnen mit SM-Niveau für die jeweilige Teams pro Kategorie zusammenbringt, dies einfach auf Grund unser vergleichsweise kleinen Grösse des Kantonverbands. Dieses Jahr war es jedoch insbesonders im K5 anders, denn dort sorgten viele gute Turnerinnen für ein offenes Rennen um die SM-Startplätze. Schlussendlich qualifizierten sich Michelle Schuler (STV Menzingen), Cecilia Zaugg (TSV 2001 Rotkreuz), Alisa Gelzer, Ronja Christen und Anja Kamm (alle TV Hünenberg). Leider musste Cecilia verletzungsbedingt zwei Tage vor der SM kurzfristig noch durch Olivia Schuler (STV Menzingen) ersetzt werden. Mit dem einheitlichen Geburtsjahrgang 2007 gehörte unsere Team zum einem der jüngsten im Startfeld. Es war für alle ihre erste SM-Teilnahme, man durfte gespannt sein, wie sie mit der Stimmung in der Halle umgehen würden. Es zeigten alle einen guten Wettkampf, grosse Patzer blieben aus. Dass dies im Vergleich zu den Vorbereitungswettkämpfen im Schnitt rund 2 Notentotalpunkte weniger bedeutete, zeigte einmal mehr auf, dass an einer Schweizermeisterschaft strenger bewertet wird, als sonst bei uns in der Region gewohnt.Schlussendlich reichte es für den 18. Schlussrang von 21 Teams. Eine gute Grundlage, auf der im kommenden Jahr aufgebaut werden kann. Für das K6-Team waren wir hingegen froh, dass wir gerade genügend Turnerinnen zusammenbringen konnten. Mona Schöb, Leonie Halm, Céline Hürlimann (alle TV Hünenberg), Michelle Tiefenauer (STV Menzingen) und Jessica Osterwalder (Geräteriege Unterägeri) erreichten mit dem 16. Schlussrang jedoch ein erfreuliches Teamergebnis. Insbesondere Leonie zeige einen bärenstarken Wettkampf, gehörte zu den besten Turnerinnen im gesamten Teilnehmerfeld und konnte so ein paar Patzer ihrer Teamkolleginnen korrigieren. Die Hiobsbotschaft des Kreuzbandrisses von Simone Schmid (TV Hünenberg) erreichte zwei Wochen vor der SM leider unser K7-Team. Lange war unklar, ob überhaupt noch eine Ersatzturnerin gefunden werden konnte, da die einzig verbliebene K7-Turnerin des Kantons (Zoé Van Pottelberghe, TV Hünenberg) selber auch noch mit Überlastungsbeschwerden am Arm zu kämpfen hatte.Schlussendlich wurde Zoé aber noch pünktlich fit und so hatte man mit Annja Keiser, Conny Konrad (beide TSV 2001 Rotkreuz), Sarina Nigg (TV Hünenberg) und Nathalie Bucher (STV Menzingen) dann doch noch ein komplettes K7-Team am Start. Nachdem man sich in den Jahren zuvor mit anderen Kantonen zusammengeschlossen hatte und einmal nur zu viert gestartet war, konnte der Kanton Zug zum ersten Mal in der Geschichte ein vollständiges Team in der Kategorie 7 stellen. Dies ist sicher als Erfolgsmeldung für die gute Entwicklung des Geräteturnens im Kantons in den vergangen Jahren zu werten.Rein turnerisch war aber bereits vor dem Start klar, dass man auch mit individuellen Bestleistungen nicht vorne mitreden können wird. Annja und Sarina lieferten dann auch die von ihnen erwarteten 9ner-Noten und Zoé, Nathalie und Conny konnten sich wie gewünscht gegenseitig die Streichresultate korrigieren, so dass alle auf einen gelungene Wettkampftag zurückblicken können, bei dem der Spass im Vordergrund stand. Obere Reihe K7-Team (v.l.n.r. Annja Keiser, Sarina Nigg, Nathalie Bucher, Zoé Van Pottelberghe, Conny Konrad)Untere Riehe K6-Team (v.l.n.r. Jessica Osterwalder, Céline Hürlimann, Michelle Tiefenauer, Leonie Halm, Mona Schöb)
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